"Der Hass hat es mir versaut": Nach Jenna Ortega ist jetzt auch der andere große "Scream 7"-Ausstieg erklärt
Björn Becher
Björn Becher
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Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

Die Produktion von „Scream 7“ begann turbulent: Auf eine Entlassung folgten zwei Ausstiege. Diese bekommen wir aktuell erklärt. Nach Jenna Ortega meldet sich auch Regisseur Christopher Landon und verrät, wie aus seinem Traumjob ein Albtraum wurde.

Paramount Pictures

Es war ein Traum-Job, der zum Albtraum wurde“, überschrieb Christopher Landon auf dem lange Zeit als Twitter bekannten Kurznachrichtendienst X im Dezember 2023 die Mitteilung, dass er nicht mehr „Scream 7“ inszenieren wird. Vor dem „Happy Deathday“- und „Freaky“-Regisseur verlor das Horror-Sequel bereits beide Hauptdarstellerinnen: Erst wurde Melissa Barrera vom Studio aufgrund einer Reihe von Social-Media-Beiträgen zum Israel-Hamas-Konflikt, die das Unternehmen als „Hassrede“ einstufte, gefeuert. Direkt danach schmiss ihre Filmschwester Jenna Ortega das Handtuch. Der „Wednesday“-Star erklärte gerade ihre Gründe:

"Alles fiel irgendwie auseinander": Jenna Ortega klärt auf, warum sie das "Scream"-Franchise wirklich verlassen hat

Nun zieht Regisseur Landon nach, der im Rahmen der Promo-Tour für seinen neuen Film „Drop – Tödliches Date“ das erste Mal Einblick in eine ungemein schwere Zeit für sich und seine Familie gab.

Für den Regisseur war „Scream 7“ schließlich ein Traumprojekt – auch aufgrund persönlicher Vergangenheit. Als er noch als Praktikant in Hollywood Mitte der 1990er-Jahre seine ersten Schritte tat, habe ihn sein Boss um eine Meinung zu einem Horror-Drehbuch gebeten. Schon nach wenigen Seiten habe er dem Chef gesagt: „Sie müssen das kaufen!“ Dabei handelte es sich um das Skript zu „Scream“. Zum Dank für seine Hilfe durfte Landon die Entstehung des Films begleiten. Jetzt hatte er die Chance, selbst ein neues Kapitel der Saga zu inszenieren. Es war ein Traumjob, doch dann musste er für sich „entscheiden, dass ich dem nichts von mir selbst geben will“, wie er Vanity Fair erklärte.

"Sie sind mit gezückten Messern auf mich los!"

Denn nachdem Melissa Barrera gefeuert wurde, habe sich der ganze Hass bei ihm entladen. „Ich glaube, viele Menschen verstehen nicht, wie Hollywood funktioniert und wie die Hierarchien sind. Daher dachten Fans: ‚Der ist schuld.‘ Und dann sind sie mit gezückten Messern auf mich los“, erinnert sich Landon zurück.

„Ich bekam Nachrichten wie: ‚Ich werde deine Kinder finden und töten, weil du Kindermord unterstützt‘“, so Landon. Sogar das FBI musste eingeschaltet werden, weil nicht mehr eindeutig war, was nur Drohungen von Online-Trolls sindund was womöglich zur realen Gefahr werden könnte. Die Lage sei „extrem aggressiv und wirklich beängstigend“ gewesen. Daher habe er für sich entscheiden, dass er an diesem Projekt nicht mehr beteiligt sein wolle.

"Ich habe die Liebe dazu verloren, weiterzumachen!"

„Ich investiere meine Energie lieber in etwas anderes, wo ich mich geschätzt und respektiert fühle. Der Hass und die Anfeindungen haben mir das Ganze wirklich versaut. Ich habe die Liebe zu der Vorstellung verloren, damit weiterzumachen.“

Im Interview mit Vanity Fair stellt Landon auch noch einmal klar, dass er absolut nichts mit Barreras Ausstieg zu tun hatte: „Ich habe sie nicht gefeuert“, betonte er. „Viele Leute glauben, ich hätte etwas damit zu tun gehabt – aber das war nicht mein Werk. Ich hatte keinerlei Kontrolle über die Situation.“

Dank "Scream 7"-Ausstieg bekommen wir nun einen starken Thriller

Am Ende hat Landons Ausstieg aus „Scream 7“ auch eine gute Seite. Dem Sohn von TV-Legende Michael Landon („Bonanza“, „Ein Engel auf Erden“) war schnell klar, dass er sich nicht in der Trauer über den Verlust des Traumjobs suhlen durfte. Dann hätten die Online-Hater gewonnen. „Meine beste Rache war es, etwas Cooles zu machen – und ich habe das Gefühl, dass mir das mit ‚Drop‘ gelungen ist, erklärt er, wie sein neuestes Filmprojekt auch aufgrund der schwierigen Situation entstand.

Die Idee für das Projekt trug er schon deutlich länger mit sich herum. Doch nun, wo sein Terminkalender plötzlich wieder leer war, konnte er sich der Weiterentwicklung widmen. Und es schien ihm eine passende Geschichte. Denn wie er persönlich wird auch die Hauptfigur des Films von jemandem attackiert, dessen Identität und Standort sie nicht kennt. „Das spiegelte wider, was ich persönlich durchgemacht habe“, so Landon.

Drop - Tödliches Date
Drop - Tödliches Date
Von Christopher Landon
Mit Meghann Fahy, Brandon Sklenar, Violett Beane
Starttermin 17. April 2025
User-Wertung
3,5
Filmstarts
4,0
Vorführungen (16)

In „Drop – Tödliches Date“ ist es die alleinerziehende Mutter Violet (Meghann Fahy), die sich auf Druck ihrer Schwester endlich mal wieder traut, einen Mann zu treffen. Das Date mit dem charmanten Henry (Brandon Sklenar) beginnt gut. Doch plötzlich erhält Violet mysteriöse und immer aggressivere Drohnachrichten auf ihrem Handy. Erst versucht sie, diese zu ignorieren. Doch dann wird ihr gedroht: Ihre Kinder würden sterben, wenn sie nicht den Befehlen auf dem Display folgt. Die verlangen von ihr, ihr Date an Ort und Stelle zu ermorden...

„Drop – Tödliches Date“ ist starkes Kino auf den Spuren von Genre-Meistern wie Alfred Hitchcock und Wes Craven. In unserer FILMSTARTS-Kritik ist Sidney Schering so auch begeistert von einem „flott erzählten, reißerisch zugespitzten Thriller mit modernen Ideen, zeitlos-stilvoller Umsetzung und einer sympathisch gespielten Hauptfigur.“ Ab dem 17. April 2025 könnt ihr „Drop – Tödliches Date“ auch im Kino sehen. Hier ist der Trailer:

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