
Zahlreiche Regisseure prägten die „Mission: Impossible“-Reihe – und darunter sind nicht nur jene, welche die Filme selbst inszeniert haben. Hinter den Kulissen hatten etwa auch „Star Wars“-Schöpfer George Lucas und Steven Spielberg großen Einfluss. Ohne sie gäbe es die Erfolgsreihe bis hin zu „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ womöglich sogar gar nicht.
Ohne Spielberg kein De Palma: Wie die Action zu "Mission: Impossible" kam
Alles fing dabei mit dem Einfluss von Steven Spielberg an. Tom Cruise wollte schon länger die Kult-Serie „Kobra, übernehmen sie!“ zu einem Kinofilm machen. Doch der eigentlich als Regisseur eingeplante Thriller-Spezialist Sydney Pollack sprang ab, um sich lieber dem Remake des Romantik-Klassikers „Sabrina“ zu widmen. Da wurde Steven Spielberg bei Cruise vorstellig und empfahl ihm einen Kollegen: Brian De Palma, dem die „Indiana Jones“-Regie-Legende damit aus der Patsche half. Denn De Palma brauchte nach der Kinokassen-Enttäuschung „Carlito's Way“ dringend einen finanziellen Erfolg. Mit Spielbergs Empfehlung konnte Cruise den Regisseur auch bei den skeptischen Produzenten durchsetzen.
Im Nachhinein ist De Palmas Verpflichtung, die es nur dank Spielbergs Fürsprache gab, ein Glücksfall für die gesamte Action-Reihe. Denn der „Scarface“-Regisseur, der die Originalserie überhaupt nicht kannte, setzte durch, dass man sich von dieser löste. Und er setzte einen Schwerpunkt auf Action-Szenen, die Tom Cruise selbst absolvieren sollte, was heute das Markenzeichen des Franchise ist.
George Lucas machte den Film verständlich
Dass De Palma die Originalserie nicht kannte, erwies sich aber nicht immer als Vorteil. Doch wofür hat man gute Freunde? Die Post-Produktion des ersten Teils erledigte De Palma auf der Skywalker-Ranch seines guten Freundes George Lucas – und dabei zeigte er ihm auch einen Rohschnitt. Doch Lucas hatte ein Problem: „Wo ist die Szene, in der alle am Tisch sitzen und Phelps ihnen den Auftrag erklärt?“
Damit spielte er nicht nur darauf an, dass diese Szene wichtiger Teil der Serienepisoden ist. Die beginnen meist nämlich nicht nur mit dem ikonischen Moment, in welchem Phelps per selbstzerstörenden Tonband seinen Auftrag bekommt. Es folgt normalerweise auch immer eine Szene, in welcher Phelps mit dem Team das Vorgehen bespricht und so das Setting vorbereitet wird.
Beim Kinofilm lernt das Publikum erst mit dieser Szene die anderen IMF-Agenten neben Cruise besser kennen, weshalb ihr schockierender Tod kurz darauf eine ganz andere Wirkung entfaltet. Vor allem versteht man so, was eigentlich passieren sollte und was dann stattdessen völlig schiefgelaufen ist.

De Palma hörte auf seinen guten Freund und versammelte umgehend Cast und Crew, um in einem Nachdreh eine entsprechende Szene zu filmen, die nun nach dem Intro den Film eröffnet. George Lucas hat mit seinem Einwand wahrscheinlich einen Film gerettet, der ohne die Szene nicht dieselbe Wirkung gehabt hätte. Ob es dann überhaupt dazu gekommen wäre, dass aus De Palmas Auftakt ein Kino-Franchise geworden wäre, lässt sich natürlich nicht sagen, doch der Regisseur ist zumindest dankbar … und trauert der damaligen Zeit sogar nach:
„Es war ein so großer Vorteil, als unsere Gruppe von Regisseuren sich die Filme der anderen angeschaut hat und gesagt hat: ‚Warte mal, du hast da was vergessen!‛“. Diese Gruppe bestand damals neben De Palma und Lucas auch noch aus Steven Spielberg, Martin Scorsese und Francis Ford Coppola. „Ich wünschte, diese Tradition würde noch fortbestehen“, so der Regisseur, der übrigens seinerseits auch Lucas half. Er interviewte nicht nur beim Casting für den ersten „Star Wars“-Films statt seines Kollegen mögliche Schauspielkandidaten, er schrieb auch die finale Version des in Lucas‛ erster Fassung viel zu komplizierten Lauftextes.
Sowohl Steven Spielberg als auch George Lucas haben also ihren Anteil daran, dass „Mission: Impossible“ heute ein gigantisches Kino-Franchise ist, von dem nun der achte Teil, „The Final Reckoning“, in den Lichtspielhäusern läuft. Wie De Palma als Regisseur mit seinem Wunsch, dass Tom Cruise die Action selbst macht, dessen weitere Karriere prägte, erklären wir euch im folgenden Artikel:
"Ich bin doch nur ein Schauspieler": So wurde Tom Cruise erst zum Action-Superstar – dank einer Regie-Legende