Aktuell ist Taylor Sheridan einer der wohl größte Serienmacher Hollywoods. Neben seinem Neo-Western-Megahit „Yellowstone“ hat er innerhalb kurzer Zeit weitere Quotenerfolge wie „Tulsa King“ mit Sylvester Stallone, „Special Ops: Lioness“ mit Oscargewinnerin Zoë Saldaña, „Mayor Of Kingstown“ mit Marvel-Star Jeremy Renner und „Landman“ mit Billy Bob Thornton an den Start gebracht. Dazu kommen noch die diversen „Yellowstone“-Spin-offs wie „1883“ und „1923“. Außerdem schreibt und inszeniert der Amerikaner auch immer wieder Kinofilme wie Denis Villeneuves „Sicario“ oder seine eigenen „Wind River“ und „They Want Me Dead“.
Offenbar weiß Sheridan also, was er tut. Deshalb ist es natürlich interessant, was er über die Arbeit seiner Kolleg*innen im Filmgeschäft denkt. Normalerweise hält er sich diesbezüglich zurück – wahrscheinlich auch, weil er bei seinem enormen Pensum wenig Zeit für öffentliche Auftritte hat. Aktuell ist der Mann etwa mit den Arbeiten an seinem nächsten Projekt „The Madison“, einem weiteren „Yellowstone“-Ableger, beschäftigt. Für ein ausführliches Interview mit dem kontroversen, in den USA aber immens populären Podcaster Joe Rogan nahm er sich 2024 jedoch satte drei Stunden. Dabei sprach Sheridan unter anderem über einen der wichtigsten Titel in der Filmografie von Tom Hanks und wie sehr ihm dieser missfällt.
Viele lieben diesen Film, Taylor Sheridon aber nicht
Der Film, um den es geht, ist „Forrest Gump“, eine warmherzige Tragikomödie aus dem Jahre 1994, die von Millionen auf der ganzen Welt geliebt wird. Der von Robert Zemeckis („Zurück in die Zukunft“) inszenierte Streifen wurde mit sechs Oscars ausgezeichnet – unter anderem erhielt Eric Roth („Dune“) eine der begehrten Goldstatuen für sein Drehbuch, das auf dem Roman von Winston Groom basiert.
Roths und Grooms Autorenkollege Sheridan verriet allerdings, dass er den modernen Klassiker zutiefst verabscheue. Der Hauptgrund dafür seien die titelgebende Figur und ihre Charakterisierung, die nicht mit seinem eigenen Empfinden bezüglich einer guten Story übereinstimmten. Dabei ließ sich Taylor Sheridan im Podcast The Joe Rogan Experience zu diesen recht harschen Worten hinreißen:
„Für mich ist der heilige Gral eines Geschichtenerzählers, zu unterhalten, zu erhellen und aufzuklären. Ich gebe niemandem Antworten, sondern stelle lediglich viele Fragen, über die [das Publikum] dann eigenständig nachdenken kann – das ist mein Job. Ich kann es nicht ausstehen, Geld dafür zu bezahlen, dass mir jemand seine Ansichten predigt. Das ist der Grund, warum ich ‚Forrest Gump‘ gehasst habe. Dieser tattrige Idiot ist der einzige, der die Welt verstehen kann? [...] Er startet einfach einen verfickten Lauf durch Amerika und alle folgen ihm. Und das soll das [vom Vietnamkrieg zerrissene] Land heilen? Ich dachte nur: ‚Was ist das für eine Scheiße?‘“
Falls ihr „Forrest Gump“ noch nicht gesehen haben solltet, können wir euch – im Gegensatz zu Mr. Sheridan – nur dazu raten, ihn nachzuholen. In unserer FILMSTARTS-Kritik gab es hervorragende 4,5 von 5 möglichen Sternen.
Und auch unsere Community scheint derselben Meinung zu sein. Jedenfalls beförderte die FILMSTARTS-Leserschaft „Forrest Gump“ per Abstimmung ganz souverän unter die „10 besten Filme der Oscar-Geschichte“. Lasst uns gern weiterhin mit euren Benotungen beziehungsweise euren User-Kritiken wissen, wie euch Robert Zemeckis‘ Werk gefällt.

Hanks und Sheridan haben zusammen gedreht
Übrigens haben Taylor Sheridan und der für „Forrest Gump“ damals mit seinem zweiten Oscar ausgezeichnete Tom Hanks schon miteinander gearbeitet. In „Den Abgrund im Rücken“, der zweiten Episode der Westernserie „1883“, spielte der Superstar in einer Gastrolle den realen U.S.-Army-General George Meade. Das Drehbuch und seine Dialoge wurden von Taylor Sheridan verfasst.
Ob die zwei sich bei dieser Gelegenheit auch über Hanks‘ alten Film unterhalten haben, ist nicht überliefert. Bekannt ist allerdings, dass Tom Hanks zu Beginn selbst nicht wirklich überzeugt war, was das Projekt betraf. Er zweifelte daran, dass sich irgendjemand für die Story interessieren würde. So kann sich sogar ein alter Hollywood-Hase wie der „Apollo 13“-Star irren …
Wusstet ihr, dass auch Quentin Tarantino ein mächtiges, wenngleich ganz anders gelagertes Problem mit „Forrest Gump“ hatte? Im folgenden Artikel erfahrt ihr, worum es dabei ging:
"Das nervt ganz schön": Darum war Quentin Tarantino ziemlich angepisst von einem Oscar-Hit mit Tom Hanks*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf oder beim Abschluss eines Abos über diesen Link erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.