„Es war einmal…” heißt es bereits seit Jahrhunderten, in denen Märchen von Generation zu Generation weitergegeben werden – zunächst mündlich, bis sie später u.a. von den Gebrüdern Grimm festgehalten wurden. Wo sie früher noch als Erziehungsinstrument bzw. zur Einschüchterung dienten, sind die Geschichten heute „entschärft” und weniger brutal. Einen erheblichen Beitrag dazu leisteten Disney-Filme, die vor allem auf Liebe, Romantik, und klare moralische Werte im Sinne von Gut gegen Böse innerhalb von bunten Musical-Welten setzten.
In den letzten Jahren findet zunehmend ein Rewriting dieser Geschichten statt: Insbesondere Realverfilmungen wie „Gretel & Hänsel” oder „The Ugly Stepsister" schlagen wieder dunklere Töne an. Neuere Märchen-Versionen erzählen von starken Heldinnen und zeichnen sich durch Komplexität, mehr Tiefe und Gesellschaftskritik aus. So auch ein Cinderella-Update der 90er, welches ihr heute Abend sehen könnt: „Auf immer und ewig” läuft am 29. April 2025 um 20.15 im Disney Channel. Wenn ihr den Film lieber im Stream anschauen wollt, findet ihr ihn auch auf Disney+:
Die Rolle von Cinderella, hier Danielle genannt, übernimmt Drew Barrymore. „Auf immer und ewig” markiert einen Wendepunkt ihrer Karriere: In den 80ern wurde sie als Kinderstar zunächst mit „E. T. - Der Außeriridsche” und der King-Verfilmung „Der Feuerteufel” berühmt, machte aber bald mit Drogen- und Alkoholeskapaden von sich sprechen.
In den 90ern etablierte sie ihr Image als ernst zu nehmende Schauspielerin in starken Rollen, ehe sie sich in „Auf immer und ewig” romantischer gab – und fortan mit Filmen wie „Ungeküsst”, „Eine Hochzeit zum Verlieben” oder auch „Mitten ins Herz” Leinwände eroberte.
Ein boxendes Aschenputtel
„Auf immer und ewig” versetzt die Handlung von Aschenputtel in die französische Renaissance: Nach dem Tod ihres Vaters wächst Danielle (Drew Barrymore) bei ihrer Stiefmutter Rodmilla (Anjelica Houston) und ihren beiden Töchtern auf. Danielle ist klug und belesen, wird von ihrer Stiefmutter aber nur als Dienstmagd missbraucht. Als sie sich verkleidet, um einem treuen Diener des Hauses das Leben zu retten, läuft sie Prinz Henry (Dougray Scott) über den Weg – und gibt sich selbst als Adlige aus. Die Liebesgeschichte mit Hindernissen nimmt ihren Lauf …
Die gute alte Cinderella-Story bekommt hier einen modernen, feministischen Anstrich, wodurch „Auf immer und ewig” sich auf erfrischende Weise von älteren Adaptionen unterscheidet. Danielle ist smart und wortgewandt, gibt dem Prinzen Kontra. Sie ist keine schmachtende, unselbstständige Prinzessin – sie nimmt schon mal den Prinzen auf die Schulter oder setzt, wo nötig, auch mal ihre Fäuste ein. Und gerettet werden muss sie sowieso nicht, denn sie rettet sich selbst.

Die Märchenwelt der Danielle hat deutlich realistischere Züge: Es gibt keine sprechenden Tiere, keine Feen, keine Magie. Dafür einen Leonardo da Vinci (Patrick Godfrey), der als helfender Sidekick mit seinen Erfindungen durch die historische Szenerie stolpert.
„Auf immer und ewig” überzeugt vor allem mit einer bezaubernden Renaissance-Ausstattung und mit subtilen Momenten, die mit traditionellen Märchen brechen. Dennoch gelingt es dem, das Universelle und Zeitlose der Geschichte beizubehalten – was den Film zu einer unterhaltsamen Märchen-Variante macht.
Und wenn ihr noch mehr zeitgenössische Neuverfilmungen von märchenhaften Stoffen wollt, ist womöglich auch die „Chroniken von Narnia”-Adaption von „Barbie”-Regisseurin Greta Gerwig von euch von Interesse, für die kürzlich eine wichtige Rolle besetzt wurde:
Bösewicht für 200-Millionen-Dollar-Fantasy-Epos steht fest: "Barbie"-Star wird zur Weißen Hexe in "Die Chroniken von Narnia" auf Netflix*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.