"Ich hatte das Gefühl, dass meine Karriere vorbei war": Scarlett Johansson bereut es, bestimmte Rollen gespielt zu haben
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

Scarlett Johansson zählt zu den größten Hollywood-Stars unserer Zeit. Doch anfangs wurde sie trotz gefeierter Filme als Schauspielerin nicht ernstgenommen – und hat darunter stark gelitten.

Paramount Pictures / Universal Pictures

Scarlett Johansson ist einer der größten Hollywood-Stars unserer Zeit. Die Schauspielerin wechselt mühelos zwischen Blockbustern und kleineren Filmen hin und her – so können wir sie ab dem 29. Mai in „Der Phönizische Meisterstreich“ bewundern, dem neuen Film von Indie-Ikone Wes Anderson, bevor sie dann am 2. Juli ihren „Jurassic World“-Einstand gibt.

2020 ist Johansson übrigens etwas gelungen, das nur wenige Hollywood-Stars vor oder nach ihr geschafft haben: Sie konnte bei ein und derselben Oscar-Verleihung auf gleich zwei Trophäen hoffen – als Beste Nebendarstellerin in „Jojo Rabbit“ und als Beste Hauptdarstellerin in „Marriage Story“. Obwohl sie am Ende keinen Preis mit nach Hause nehmen konnte, ist das fraglos ein Triumph – zugleich wirkt es aber auch ein bisschen so, als hätte die Academy damit versucht, ihre Versäumnisse der vorangegangenen Jahre auszugleichen:

Denn tatsächlich war es das erste Mal, dass der „Ghost World“-Star überhaupt für einen Oscar in Frage kam – während die heute 40-Jährige gleich zwei Mal zur Sexiest Woman Alive gekürt wurde. Diese Tatsache passt gut zu einer Aussage, die Johansson im Podcast Armchair Export getroffen hat. Dort beklagte sie sich darüber, dass sie es anfangs trotz hochkarätiger Filme wie „Match Point“ schwer hatte, als Schauspielerin ernst genommen zu werden – und stattdessen auf ihr Äußeres reduziert wurde.

Scarlett Johansson fühlte sich "objektifiziert und in ein Klischee gedrängt"

Variety zitiert die gebürtige New Yorkerin mit folgenden Worten: „Ich wurde objektifiziert und in ein Klischee gedrängt, sodass mir kaum noch Rollen angeboten wurden, die meinen Interessen entsprachen. Ich weiß noch, dass ich dachte: ‚Die Leute denken wahrscheinlich, ich bin schon 40.‘ Irgendwann war ich nicht mehr interessant – und das war etwas, gegen das ich ankämpfen musste.“

Johansson spielt damit auf Filme wie „Lost In Translation“ an. Die romantische Tragikomödie von Sofia Coppola wurde hoch gelobt, zugleich war Johansson zu diesem Zeitpunkt aber kaum älter als 18 – während ihr Leinwandpartner Bill Murray die 50 bereits überschritten hatte. Innerhalb der Handlung ist dieser Altersunterschied aber eher ein Nebenschauplatz.

Die „The Man Who Wasn't There“-Darstellerin fährt fort und erklärt, welche Folgen es hatte, dass sie immer wieder für diesen Rollentyp besetzt wurde: „Ich glaube, alle dachten, ich sei älter und schon ewig im Geschäft. Ich war gefangen in dieser seltsamen Form der Hypersexualisierung. Ich hatte das Gefühl, dass meine Karriere vorbei war. Ich dachte: ‚Das ist also dein Berufsweg, das sind die Rollen, die du gespielt hast.‘ Und ich fragte mich: ‚War's das jetzt?‘“

Zum Glück war es das noch lange nicht – die Oscar-Nominierungen sind nur ein Indiz dafür, dass es Johansson zum Glück längst gelungen ist, sich aus dieser Falle zu befreien. Ihr erster Auftritt als Black Widow in „Iron Man 2“ verankerte sie nicht nur fest im Marvel Cinematic Universe, sondern verhalf ihr zu weltweiter Popularität. Zugleich nahm Johansson auch wagemutige Rollen an, so zum Beispiel in einem Science-Fiction-Film von 2013, der im Kino ein Flop war, aber zu den außergewöhnlichsten Leinwand-Werken der letzten 15 Jahre zählt. Wenn ihr mehr dazu erfahren wollt, dann lest auch den nachfolgenden Artikel:

Dieser einzigartige Science-Fiction-Film mit Scarlett Johansson ist viel zu unbekannt

Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.

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