Heute ohne Werbung im TV: Dieser Geheimtipp aus Deutschland macht nicht nur Spaß, sondern ist auch ziemlich emotional
Oliver Kube
Oliver Kube
-Freier Autor und Kritiker
Das deutschsprachige Gegenwartskino ist oft deutlich besser als sein Ruf. Oliver Kube fallen aktuell u. a. "Was Marielle weiß", "Heldin", "Des Teufels Bad" und "In Liebe Eure Hilde" als Belege dafür ein.

Ihr habt Lust auf einen Film mit reihenweise herzhaften Lachern, aber auch der Chance, ein wenig mit den Hauptfiguren mitzufühlen? Dann empfiehlt euch FILMSTARTS-Autor Oliver Kube, am Abend „Schrotten!“ im Free-TV einzuschalten.

Nur gut 38.000 Menschen lösten 2016 ein Ticket, um „Schrotten!“ im Kino zu sehen. Zudem vergab die FILMSTARTS-Kritk lediglich zwei von fünf möglichen Sternen für den Film. Das sind in beiden Fällen jeweils viel zu wenige, wie der Autor dieser Zeilen findet. Zur Primetime habt ihr heute die Möglichkeit, das starbesetzte, tragikomische Werk von „Achtsam Morden“-Regisseur Max Zähle nachzuholen. Und das ganz ohne lästige Werbeunterbrechungen.

Schrotten!“ läuft am heutigen 21. Februar 2025 um 20.15 Uhr auf arte. Zudem steht der Film als Gratis-Stream in der Mediathek des Senders zur Verfügung. Alternativ ist er terminlich unabhängig als DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

Ein Haufen Davids gegen noch mehr Goliaths

Denjenigen unter euch, die Geschwister haben, wird die eine oder andere Situation in „Schrotten!“ nahezu garantiert bekannt vorkommen – selbst dann, wenn eure Familie keinen Schrottplatz besitzt und nicht in kleinkriminelle Machenschaften involviert sein sollte. Der auch am Drehbuch entscheidend beteiligte Regisseur Max Zähle schafft es, die Geschwister-Dynamik zwischen den von „Polizeiruf 110“-Star Lucas Gregorowicz und Publikumsliebling Frederick Lau („Victoria“) verkörperten Brüdern im Rahmen der oft skurrilen Ereignisse nämlich erstaunlich authentisch und emotional nachvollziehbar zu porträtieren.

Im Grunde ist „Schrotten!“ eine klassische David-gegen-Goliath-Geschichte und ein Plädoyer für Zusammenhalt innerhalb der Familie beziehungsweise des Freundes- und Kolleg*innenkreises. Die eigenwilligen, von großartigen Darsteller*innen wie Anna Bederke („Sterben“), Lars Rudolph („Lola rennt“), Heiko Pinkowski aus den „Die Schule der magischen Tiere“-Kinohits, Jan-Gregor Kremp („Bunte Hunde“), Alexander Scheer („Sonnenallee“) und dem immer exzellenten Rainer Bock („Das weiße Band“) gespielten Nebenfiguren sowie ein paar unerwartete Wendungen sorgen dabei für jede Menge Spaß und Überraschungen sowie sogar ein wenig Spannung.

Für meinen Geschmack ist obendrein sehr positiv anzumerken, dass die vielen Comedy-Einlagen ohne den in hiesigen Genre-Produktionen der letzten Dekaden allzu häufig verwendeten Toilettenhumor und ähnliche Zoten auskommen. Auch wenn ihr vielleicht angesichts der einen oder anderen nicht allzu überlegten Aktion der Protagonisten den Kopf schüttelt, bin ich mir sicher, dass ihr euch sehr schnell auf ihre Seite schlagen und ihnen die Daumen drücken werdet. Das Einschalten und 100 Minuten eurer Zeit sollte „Schrotten!“ auf jeden Fall wert sein.

Schrotten!
Schrotten!
Starttermin 5. Mai 2016 | 1 Std. 42 Min.
Von Max Zähle
Mit Lucas Gregorowicz, Frederick Lau, Anna Bederke
Pressekritiken
4,0
User-Wertung
3,3
Filmstarts
2,0

"Schrotten!": Das ist die Story

Die Brüder Mirko (Lucas Gregorowicz) und Letscho Talhammer (Frederick Lau) erben von ihrem Vater einen komplett heruntergewirtschafteten Provinzschrottplatz. Während Letscho noch immer dort arbeitet und mit den Kollegen verzweifelt versucht, das Unternehmen zu retten, hat Mirko in Hamburg längst erfolgreich Karriere als Versicherungskaufmann gemacht und seine Vergangenheit eigentlich hinter sich gelassen.

Eine aktuelle Krise in seinem Job sowie die handfeste Überzeugungsarbeit zweier alter Kumpel (Heiko Pinkowski und Lars Rudolph) bringen Mirko dann aber doch zurück in die Heimat. Trotz aller Differenzen sehen die Talhammers bald ein, dass sie sich zusammenraufen müssen, um die Existenz ihrer Familie zu sichern. Ein noch von ihrem Vater geplanter, waghalsiger Überfall auf einen Güterzug soll ihnen zum dringend benötigten Kleingeld verhelfen …

Apropos deutscher Film: Habt ihr schon „Wunderschöner“ auf der großen Leinwand gesehen? Die Dramedy von Karoline Herfurth ist unser aktueller Tipp im Rahmen der FILMSTART-Initiative „Deutsches Kino ist (doch) geil!“. Im folgenden Artikel lest ihr alles Wissenswerte über den Titel und könnt euch auch unsere Podcast-Episode dazu anhören:

Kinotipp: Eine der meist erwarteten Fortsetzungen des Jahres – der erste Teil hatte grandiose 1,7 Millionen Besucher

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